1.Herren Oberliga Pressekonferenz BM/RGA mit Heino Kirchhoff

Heino Kirchhoff bastelt an einem schlagkräftigen Team

Seit drei Wochen steht fest, dass Heino Kirchhoff in der neuen Saison den Handball-Oberligisten HG Remscheid trainiert. Damit tritt er die Nachfolge von Mike Novakovic an, der den Verein nach acht Jahren verlässt. Die Arbeit hat Kirchhoff bereits aufgenommen und arbeitet derzeit an einem schlagkräftigen Team.

Herr Kirchhoff, Sie feiern am Donnerstag in dieser Woche Ihren 60. Geburtstag. In diesem Alter machen sich viele in erster Linie Gedanken um ihren Ruhestand. Sie übernehmen in der neuen Saison den Handball-Oberligisten HG Remscheid als Trainer. Warum?

HeinoKirchhoff: Ehrlich gesagt hatte ich mich mit dem sportlichen Ruhestand bereits angefreundet. Mein letztes Engagement in Ohligs war überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Da passte es einfach nicht. Aber dann kam der Anruf des HGR-Vorsitzenden Ralf Hesse.

Und hat er Sie schnell überzeugt?
HeinoKirchhoff: Erst mal hat er mich überrascht, dass er angefragt hatte. Zumal es angeblich Animositäten gab, die mehr als 20 Jahre zurückliegen, aber laut Hesse natürlich längst ausgeräumt seien.

Gab es weitere Vorurteile?
HeinoKirchhoff: Teilen der Mannschaft mussten Ängste genommen werden. Da gab es Gerüchte um meine Person, die ich selbst noch nicht kannte.

Die HGR ist in einer Phase an Sie herangetreten, in der es zuvor Absagen weiterer Kandidaten gegeben hat. Hatten Sie damit ein Problem?

HeinoKirchhoff: Nein. Wir haben in den guten Gesprächen, die wir geführt haben, schnell gemerkt, dass wir uns einig waren. Die HGR ist ein sehr seriös geführter Verein, bei dem die Aufgabenfelder klar verteilt sind.

Was sind Ihre erste Aufgaben?
HeinoKirchhoff: Die personellen Planungen stehen im Vordergrund. Ralf Hesse und ich haben uns damit in den vergangenen drei Wochen fast Tag und Nacht beschäftigt. Wir stehen vor einem Umbruch und einem Neuanfang.

Was ist denn unter diesen Voraussetzungen in der neuen Saison möglich?
HeinoKirchhoff: Um den neunten oder zehnten Platz will ich mit Sicherheit nicht spielen. Wir wollen in der Spitzengruppe mithalten. Mittelfristig sollte die 3. Liga das Ziel sein. Aber darauf muss man kontinuierlich hinarbeiten.

Das klingt, dass Sie ein längerfristiges Engagement in Remscheid planen…
HeinoKirchhoff: So etwas plant man doch immer. Aber auch für mich gilt: Sollte ich, überspitzt gesagt, die ersten zehn Spiele im Herbst verlieren, war es das für mich.

Sie haben den Umbruch angesprochen. Wichtige Spieler verlassen die HGR. Bis jetzt gibt es drei Neuzugänge. Wie geht es nun weiter?
HeinoKirchhoff: Natürlich sind wir ein wenig spät dran. Und den Abgang eines Alexander Zapf kann man nicht so einfach 1:1 ersetzen. Mit den beiden neuen Torhütern Ruben Heinrichsdorff und Robin Eigenbrod sind wir sehr gut aufgestellt. Der junge Linkshänder Florian Funk war schon immer ein Wunschkandidat von mir. Und mit weiteren jungen Leuten laufen vielversprechende Gespräche. Außerdem können sich die nun beweisen, die ein wenig im zweiten Glied standen.

Aber sind die sportlichen Ziele nur mit den jungen Leuten überhaupt erreichbar?
HeinoKirchhoff: Wieso nur junge Leute? Ein Jacek Krajnik, ein Lukas Steinhoff oder auch ein Fabian Zarnekow haben viel Erfahrung. Aber es ist kein Geheimnis, dass ich gerne mit jungen Leuten arbeite. Und dabei geht nicht nur alleine um Handball.

Um was noch?
HeinoKirchhoff: Zum Beispiel auch um Ernährung. Oder auch um Versicherungen. Aber nicht das Sie denken, dass ich so etwas verkaufe. Es geht einfach um das allgemeine Wohlbefinden. Auch das ist für Erfolge wichtig.

Hatten Sie schon Kontakt mit Ihren künftigen Spielern?
HeinoKirchhoff: Natürlich. Auch ihnen habe ich meine Ideen vorgestellt. Dazu habe ich Einzelgespräche geführt und jedem Einzelnen erläutert, wie ich mit ihm plane. Das hat beispielsweise auch Luca Lewandowski überzeugt, zu bleiben.

Sie haben sich am vergangenen Samstag auch die zweite Mannschaft angesehen. Auch da spielen viele junge Leute.
HeinoKirchhoff: Dieser Auftritt des Teams hat mich wirklich überzeugt. Da ist gute Arbeit geleistet worden und zeigt, was möglich ist, wenn man ein homogenes Team hat. Da sind interessante Leute dabei.

Der HGR-Vorsitzende Ralf Hesse hat am Wochenende darauf hingewiesen, dass es wegen der Laufzeit der Verträge von Spielern, die gehen, bis Ende Juni Probleme hinsichtlich des Trainings geben könnte.
HeinoKirchhoff: Wir sind eh schon mit den Planungen spät dran. Und die Phase vor den Sommerferien ist in der Vorbereitung auf die neue Saison sehr wichtig. Aber da an den wichtigen Stellen im Vorstand Entscheidungen schnell und gut getroffen werden, wird auch dieses Problem schnell gelöst.

ZUR PERSON
HEINO KIRCHHOFF Der künftige Trainer der HG Remscheid wurde am 20. März 1954 geboren. Der Gymnasiallehrer (Englisch, Sport, katholische Religion) ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder, lebt und arbeitet in Solingen. Seine erste Trainerstelle bekleidete er bereits mit 21 Jahren bei den Damen des Merscheider TV. Ein erster Höhepunkt seiner Karriere war das Co-Trainer-Amt beim Zweitligisten TuRU Düsseldorf an der Seite von Horst Bredemeier. Es folgten Engagements beim den Erst- und Zweitligisten VfL Gummersbach und SG Solingen. Von dort führte sein Weg zur TG Lennep und dem damaligen Regionalligisten Wermelskirchener TV. Zuletzt hatte er einen Kurzauftritt beim Ohligser TV. Davor führte er die SG Langenfeld innerhalb von sieben Jahren aus der Landes- in die Oberliga. Von 1974 bis 1984 war er zudem freier Mitarbeiter in der Sportredaktion einer Solinger Tageszeitung.

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aus: www.rp-online.de
vom: 17.3.2014
von: Henning Schlüter

Handball
Aufstieg als Ziel, zwei Zusagen

Remscheid.
Erste Pressekonferenz von Heino Kirchhoff. HG Remscheid hat zwei Youngster im Visier.

Bei der HG Remscheid wird weiter eifrig am Kader für die neue Saison gebastelt. Seit Samstag ist klar: Youngster Luca Lewandowski und Fabian Zarnekow bleiben dem Handball-Oberligisten erhalten. Zur Freude des künftigen Trainers Heino Kirchhoff, der im Rahmen einer Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den Bergischen HC II zu diesen Stichworten Stellung bezog:

HG Remscheid:„Ein seriös geführter Verein, bei dem kontinuierliches Arbeiten möglich ist.“
Ziele:„Erst einmal müssen wir den personellen Umbruch bewältigen. Dann wäre es schön, wenn wir mit einem jungen Kader gemeinsam wachsen und die Mannschaft über einen längeren Zeitraum zusammenhalten könnten. In der neuen Saison möchten wir in der Spitzengruppe bleiben. Irgendwann soll am Ende nach Möglichkeit der Aufstieg in die Dritte Liga gelingen.“

Eigene Stärken:„Ich glaube, ich kann ganz gut mit jungen Leuten arbeiten und ihnen etwas beibringen. Zum Beispiel mit dem Technikerwerbstraining, von dem schon viele Spieler profitiert haben.“

Künftiger Kader:„Es ist nicht einfach, zum jetzigen Zeitpunkt Neuzugänge zu finden, die auch zu uns passen. Aber die Gespräche laufen. Außerdem haben die Spieler, die bleiben, aber bisher nicht so zum Zug kamen, nun die Möglichkeit, sich zu beweisen.“

Neuzugänge:„Mit Ruben Heinrichsdorf und Robin Eigenbrod haben wir ein ausgeglichen besetztes neues Torhüter-Gespann, mit Florian Funk einen talentierten Linkshänder, den ich im letzten Jahr schon woanders hinholen wollte. Gespräche mit weiteren Spielern laufen. Ich hoffe, dass wir bis Mitte oder Ende nächster Woche klarer sehen.“

Apropos Neuzugänge: In der Halle wurde Kirchhoff im intensiven Gespräch mit den Youngstern Jona Thalmann (Bergischer HC; 18; Bruder von Wermelskirchens Ben Thalmann) und Florian Hinkelmann (LTV Wuppertal; 16; Bruder von HGR-Spieler Philipp Hinkelmann) gesehen. Beide gelten auf ihren Positionen (Rückraummitte, rechter Rückraum) als hochveranlagt. Hinkelmann ist bereits ins Visier der DHB-Späher geraten. Entschieden ist aber noch nichts.

Gerüchten zufolge soll auch der ehemalige Kirchhoff-Schützling Jonas Bagel (30) vom Drittligisten ART Düsseldorf eine Option für die Rückraummitte sein. Bagel begann seine Karriere in Hösel. Seine erste Station im Seniorenbereich war die HSG Düsseldorf, danach ging es über die SG Solingen und Ahlener SG zur HSG Augustdorf/Hövelhof, dann zum TuS Lintorf und schließlich zu ART Düsseldorf.

Sicher ist unterdessen, dass es zwischen der HGR-Führung und Kirchhoff keine atmosphärischen Störungen gibt. „Es gab mal Animositäten“, räumte HGR-Boss Ralf Hesse ein, „aber die liegen 20 Jahre zurück und sind ausgeräumt.“ Deswegen hab es im Vorstand auch ein einstimmiges Votum zugunsten Kirchhoffs als neuen Coach gegeben. Auch der künftige Trainer musste mit Vorurteilen aufräumen: „Ich habe der Mannschaft einige Ängste nehmen können. Da kursierten Geschichten über mich, die ich selber nicht kannte.“

Schwierig gestaltet sich dagegen das Vorhaben Kirchhoffs, schon im Mai mit der künftigen Mannschaft die Vorbereitung aufnehmen zu können. Hesse: „Die aktuellen Verträge laufen bis zum 30. Juni. Mal sehen, ob und wie wir uns einigen können. Eventuell muss man auch darüber nachdenken, zwei Trainingsgruppen einzurichten, aber das werden wir noch in Ruhe klären.“

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aus: www.rga-online.de
vom: 17.3.2014
von: Peter Kuhlendahl

Künftiger HGR-Trainer Heino Kirchhoff verschafft sich Überblick

Er wollte sich am Samstagabend einen ersten Eindruck von seinem neuen Aufgabenfeld machen. Der künftige HGR-Trainer Heino Kirchhoff sah sich in der Halle Neuenkamp sowohl die Spiele der ersten als auch der zweiten Mannschaft der HG Remscheid an.

„Das Landesligateam ist eine starke Truppe, die toll zusammengewachsen ist“, so Kirchhoff. Dies hofft er auch vom künftigen Oberligateam. „Wir stehen vor einem Umbruch und dem damit verbundenen Neuanfang“, betonte der Trainer und möchte langfristig mit dem Team arbeiten. Dies hat er auch in den Konzepten erarbeitet, die er sowohl dem HGR-Vorstand als auch seinen künftigen Spielern vorgelegt hat. „Damit hat er uns schnell überzeugt“, sagte der HGR-Vorsitzende Ralf Hesse, der das gemeinsame Ziel vorgab: Die 3. Liga soll nicht aus den Augen verloren werden. pk

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