Bernd Pflüger im RGA „Interview der Woche“

aus: www.rga.de
vom: 23.10.2018
von: Andreas Dach

Seine Weltmacht hat drei Buchstaben
Es gibt fast nichts, was Bernd Pflüger bei der HGR nicht macht. Er liebt den Verein.

Man erlebt Sie fast immer gut gelaunt. Wie ist das möglich angesichts der Fülle an Verantwortung, welche Sie bei der HG Remscheid tragen?
Bernd Pflüger: Wenn man das nicht liebt, was man tut, kann man es nicht vernünftig ausüben. Bei mir ist es die Liebe zum Handball, zum Verein und zur Stadt, die mich antreibt.

Sie sind 2. Vorsitzender der HGR, 2. Vorsitzender des Fördervereins, Jugend-Koordinator, Trainer zweier Jugend-Mannschaften und Betreuer der 2. Mannschaft. Viele freie Abende kann man sich bei Ihnen nicht vorstellen.
Pflüger: Genau so ist es – bis auf den Donnerstag bin ich jeden Tag für den Verein unterwegs. Aber ich mache es gerne, sogar sehr gerne. Und bekomme mit, wie sich Dinge entwickeln.

Was unter anderem auch für den Jugendbereich gilt. Dort sind Sie schon länger tätig. Ein gemeinsam mit Thomas Holz entwickeltes Konzept trägt zunehmend Früchte.
Pflüger: Wir sind mittlerweile mit neun Mannschaften im Spielbetrieb vertreten. Es ist uns wichtig, uns schon ganz unten breit aufzustellen. Alleine bei der F-Jugend haben wir drei Teams, darunter ein reines Mädchen-Team. Nicht besetzt ist nur die C-Jugend. Ab diesem Alter wird es ohnehin immer schwieriger.

Was heißt das konkret?
Pflüger: Die Freizeitangebote für junge Menschen ab etwa dem C-Jugend-Alter werden immer größer. Wir sind nicht der einzige Verein, der in diesem Bereich ein wenig personalmäßig kränkelt. Deshalb finde ich es wichtig, dass benachbarte Clubs mehr zusammenrücken. Wie es etwa zwischen dem Lüttringhauser TV und uns bei der A- und bei der C-Jugend passiert ist. Die Gespräche sollen im November intensiviert werden, dann auch mit dem Remscheider TV als weiterem Verein.

Man spürt deutlich, wie sehr Sie sich einbringen und wieviel Spaß Ihnen die Arbeit macht.
Pflüger: Das ist auch so. Mir liegt die Entwicklung bei der HGR sehr am Herzen. Aber ich möchte unbedingt auch die Gelegenheit nutzen, den Personen zu danken, die mir zuarbeiten und die sich zeitintensiv einbringen. Alleine könnte ich es nicht schaffen. Denken Sie nur an die Handball-Camps, die wir in der Vergangenheit gestemmt haben. Oder an das jährliche interne Weihnachtsturnier, bei welchem alle Mannschaften von den Minis bis zur 1. Mannschaft zusammenkommen. Ich spreche gerne von einer Weltmacht mit drei Buchstaben – nämlich von W-I-R.

Bei der 2. Mannschaft der HGR, die in die Landesliga aufgestiegen ist, sind Sie der Zuarbeiter und fungieren als Betreuer. Ist das für Sie aus emotionaler Sicht nicht besonders schwierig, weil Ihr Sohn dem Team angehört?
Pflüger: Für mich als absoluten Gefühlsmenschen ist das wirklich nicht einfach, da ruhig zu bleiben. Wenn das Spiel begonnen hat, wollen mein Sohn Sebastian und ich nur eins – wir wollen gewinnen. Nach dem Anpfiff sind wir voll fokussiert, tun alles für den Erfolg. Und da gehe ich auf der Bank entsprechend mit.

Haben Sie denn noch sportlichen Einfluss auf Ihren Sohn?
Pflüger: Ich habe Sebastian viele Jahre in der Jugend trainiert. So schlimm kann das ja nicht gewesen sein, wenn man seine Entwicklung sieht. Wir haben früher oft nach dem Training und den Spielen zu Hause zusammengesessen und diskutiert. Seitdem Jacek Krajnik und zum Teil ja auch Lukas Steinhoff seine Trainer sind, halte ich mich daraus.

Zur Zeit sind Sie auf Facebook eifrig dabei, beim Spendenvoting der Stadtsparkasse für Stimmen und Likes für die HGR zu werben. Warum sollten die Leute das tun?
Pflüger: Wir möchten für das Training der Jugend sogenannte Air-Bodies anschaffen. Mit diesen aufblasbaren Puppen kann man Spielsituationen simulieren und nachstellen sowie Wurftechniken und Bewegungsabläufe spielerisch einüben. Wir finden, das ist eine ideale Handball-Trainingshilfe. Zumal das Verletzungsrisiko bei einer Berührung mit dem Dummy äußerst minimal ist. Aber die Dinger sind halt auch teuer. Weshalb wir über eine finanzielle Unterstützung erfreut wären.

Stichwort Facebook: Dort erfährt man auf Ihrem Profil auch, dass Sie eine besondere Köln-Affinität haben. Woher kommt die?
Pflüger: Ich war früher sehr aktiv beim DLRG. Als wir noch kein eigenes Wachgebiet hatten, haben wir immer am Fühlinger See Wache geschoben. Dadurch bin ich mit der Kölner Mentalität in Berührung gekommen. Wenn man die einmal kennengelernt hat, lässt sie einen nicht mehr los. Außerdem bin ich an einem Rosenmontag geboren. Dass ich Fan des 1. FC Köln und der Kölner Haie bin, müsste deshalb auch nachvollziehbar sein. Am 30. Oktober bin ich beim Pokalspiel des FC gegen Schalke im Stadion.

ZUR PERSON
BERND PFLÜGER   Der Ehemann (Stefanie) und Vater (Sebastian) wurde am 17. Februar 1969 in Remscheid geboren. Der gelernte Industriemeister ist bei der Firma Dorma in Ennepetal in der mechanischen Instandhaltung tätig. Der Handball ist seine große Leidenschaft. Früher als Torhüter bei der LTG, dem LTV und der HGR, mittlerweile als Trainer und Funktionär bei der HG Remscheid.
 

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