HG Remscheid nimmt auch die Hürde in Überruhr am 22.09.2018 | 29 : 30 (11 : 16)

Torübersicht: Heimansfeld (7/4), Baier (5), Dobrolowicz, Jansen (je 4), Taymaz (3), Voß, Rath (je 2), Niese, Schönfeld, Rother (je 1).

aus: www.rga.de
vom: 23.9.2018
von: Peter Kuhlendahl

Weiße Weste bleibt harzfrei sauber
HG Remscheid nimmt auch die Hürde in Überruhr. Oberligist feiert den dritten Sieg im dritten Spiel.

Große Gefühlsausbrüche sind in der Öffentlichkeit nicht sein Ding. Als aber Philip Rath in der 59. Minute den Ball zum 30:28 im Essener Tor unterbrachte, hielt es den Boss der HG Remscheid nicht mehr auf seinem Sitz. Mit einem langgezogenen „Jaaaaa!“ und einer geballten Faust machte Ralf Hesse am Vorabend seines 65. Geburtstags seiner Anspannung Luft. Doch nicht nur er, sondern auch die ordentliche Schar von HGR-Fans mussten am Samstagabend durch ein Wellenbad der Gefühle, ehe der 30:29 (16:11)-Sieg bei der SG Überruhr perfekt war.

„Egal. Hauptsache zwei Punkte“, meinte HGR-Rechtsaußen Achim Jansen kurz und knapp nach dem Krimi. „Der positive Aspekt am Sieg war, dass wir eine unglaubliche Moral gezeigt haben, als das Spiel zu kippen drohte. Außerdem hat sich wieder bewiesen, wie gut es ist, dass wir einen breiten Kader haben“, erklärte HGR-Trainer Lukas Steinhoff erleichtert.

Derweil fühlte sich Linksaußen Philip Baier, der fast eine hundertprozentige Wurfausbeute hatte, an verpatzte Auftritte in der vergangenen Saison erinnert: „Auch da sind wir immer wieder nicht in die zweite Halbzeit gekommen. Aber im Unterschied zu damals haben wir das Ruder heute noch rumgerissen.“

Satter Vorsprung ist sehr schnell aufgebraucht

Mit einer satten Fünf-Tore-Führung waren die Remscheider nach einer sehr ordentlichen ersten Halbzeit in den zweiten Abschnitt gegangen. Doch die war bereits aufgebraucht, bevor die letzten Fans vom Getränkenachschubholen zurück auf der Tribüne waren (15:16, 34.). Das schien die HGR zwar nun aus ihrem langen Pausenschlaf zu wecken, doch deutlich absetzen konnten sie sich nicht mehr. Die offensive Deckung der Hausherren bereitete ihr immer mehr Probleme. Auf der anderen Seite fehlte ihr in der eigenen Deckung oft der nötige Zugriff.

Und als die Essener in der 46. Minute zum ersten Mal überhaupt in Führung gingen (24:23), schienen die Felle endgültig davonzuschwimmen. Aber die HGR ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, leistete sich zwar weiter den einen oder anderen Fehler – allerdings nutzte sie dann in der wohl entscheidenden Phase eine Überzahlsituation. Beim Zwischenstand von 26:26 (54.) kassierte Nikolai Gregory, der beste Torschütze der Gäste, eine Zeitstrafe. Michael Heimansfeld verwandelte den zudem verhängten Siebenmeter, und Dominik Voß erhöhte auf 28:26 (55.). Die Überruhrer ließen sich zwar weiter nicht abschütteln, schafften aber nicht mehr den Ausgleich.

Weniger Probleme als erwartet hatten die Remscheider derweil mit dem Harzverbot in der Ausweichhalle der Essener. „Ich hatte es viel schlimmer erwartet“, betonte Steinhoff, der allerdings auch während des Spiels bei der einen oder anderen verunglückten Aktion zusammenzuckte. „Mein letztes Spiel ohne Harz habe ich in der B-Jugend bestritten. Das ist 16 Jahre her“, erklärte Heimansfeld. Und André Niese ergänzte: „Bin ich froh, dass wir das Spiel hinter uns haben. Und unter diesen Umständen ist so ein Erfolg unglaublich wichtig.“
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NÄCHSTES SPIEL   HGR – Mettmann Sport, Sa., 29. 9., 19 Uhr, Neuenkamp

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