HG Remscheid verdient sich die Reifeprüfung am 17.03.2018 | 34 : 23 (18 : 12)

Torübersicht: Hermann (7/4), Pütz (5), Taymaz, Heimansfeld (je 4), Niese, Rath (je 3), Baier, Schönfeld, Rother (je 2), Saalmann, Jansen (je 1)

aus: www.rga.de
vom: 19.3.2018
von: Andreas Dach

Der Oberligist lässt Angermund nicht den Hauch einer Chance.

Sie haben Ralf Hesse bei den Spielen der HG Remscheid in der Handball-Oberliga schon längere Zeit nicht gesehen? Das hat seinen guten Grund. Der HGR-Boss ist ein abergläubischer Mensch. „Solange die Mannschaft gewinnt, wenn ich nicht in der Halle bin, behalte ich das bei“, sagte Hesse vor dem fünften Triumph des Tabellenzweiten in Serie. Auch beim über weite Strecken begeisternden 34:23 (18:12)-Sieg gegen den TV Angermund fehlte der Chef also, hatte nur vor der Begegnung ein paar administrative Dinge in Neuenkamp erledigt. Dann ging es für ihn los – ab zum 60. Geburtstag seines alten Hastener Handballkumpels Klaus Jungjohann.

Ohne den mitfiebernden Ralf Hesse auf der Tribüne schwangen sich die Remscheider zu einer phasenweise ganz starken Leistung auf und untermauerten ihre Aufstiegsambitionen. Wenn es überhaupt ein Manko gab, dann waren es die Nachlässigkeiten vor dem gegnerischen Tor. Was sich angesichts 34 erzielter Treffer liest wie ein Meckern auf hohem Niveau, entspricht aber der Realität. Die HGR hätte 40 Tore für sich verbuchen müssen. Mindestens! Aber: Mal landete der Ball über dem Tor, dann am Bein des Torhüters, schließlich auch an Latte und Pfosten. Da war Leichtfertigkeit im Spiel.

„Das dürfen wir uns nächste Woche aber nicht erlauben“, sagte Trainer Lukas Steinhoff. „Dinslaken bestraft das sofort.“ Ja, die HGR hat sich die Knallerpaarung der Oberliga des Zweiten beim Ersten mit einer beeindruckenden Serie von fünf Siegen in Folge erarbeitet und will jetzt mehr. „Nächste Woche holen wir uns Platz eins“, entpuppte sich Physiotherapeut Timo Meier als Anpeitscher, als das Team nach dem Abpfiff im Kreis zusammenkam.“ Noch trennt beide Mannschaften ein Punkt. Damit hätte noch vor wenigen Wochen niemand gerechnet, als die Dinslakener auf acht Zähler davongezogen waren.

Jetzt gibt es die neue Konstellation, welche für die psychische Stärke und den Willen der Remscheider spricht, die als Team besser denn je funktionieren. Beweis: Elf (!) verschiedene Spieler trugen sich gegen Angermund in die Torschützenliste ein. Angeführt von einem überragenden Michael Heimansfeld, der wegen der grippalen Erkrankung von Dominik Voß durchspielen musste. Ihm hätte man von Herzen zwischendurch mal ein Päuschen gegönnt.

Ach ja, und Ralf Hesse? Der kündigte an, bei der Reifeprüfung in Dinslaken „vor der Halle auf und ab laufen zu wollen“. Klingt doch schon mal gut . . .

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