HGR ex-Jugendspielerinnen: Lenneperinnen spielen beim DHB vor

aus: www.rga.de
vom: 28.2.2019
von: Fabian Herzog

Lenneperinnen spielen beim DHB vor
Pia Terfloth und Judith Bona trainieren in Heidelberg bis Sonntag auf hohem Niveau. Beide wollen überzeugen.

Sportlich hatten sie sich fast ein wenig aus den Augen verloren. Als sich vor vier Jahren die Mädchenmannschaft der HG Remscheid auflöste, in der sie gemeinsam ab der F-Jugend gespielt hatten, wechselten Judith Bona und Pia Terfloth den Verein. Gezwungenermaßen. Während es Bona zur HSG Radevormwald/Herbeck zog, ging Terfloth nach Solingen zum HSV Gräfrath. Doch mittlerweile spielen die beiden Lenneperinnen wieder in einem Team. In der C-Jugend-Auswahl des Handball-Verbandes Niederrhein, mit der sie ab diesem Donnerstag bis Sonntag in Heidelberg an einem Sichtungstraining des DHB teilnehmen.

Für Judith Bona bedeutet das absolutes Neuland. Die 13-jährige Cousine von Leo Bona (HGR II) bewegt sich als jüngerer Jahrgang erstmals auf einem solchen Niveau und gibt sich im Vorfeld ganz entspannt: „Natürlich wäre es ein Traum, dort einen so guten Eindruck zu hinterlassen, dass man eine Runde weiterkommt und zum DHB-Lehrgang eingeladen wird. Aber ich wäre auch nicht enttäuscht, wenn ich das nicht schaffe. Mir geht’s in erster Linie darum, es als Erfahrung mitzunehmen.“

Im Vorjahr schafft Terfloth den Sprung zum Stützpunkttraining

Diese hat Pia Terfloth schon im vergangenen Jahr gesammelt. Sie ist 2004 geboren und war 2018 als jüngerer Jahrgang erstmals bei der DHB-Sichtung. Also genau wie Judith Bona jetzt. „Sie stellt sich das schwieriger vor, als es wirklich ist“, beruhigt Terfloth ihre Lenneper Teamkollegin, „wenn man erst einmal da ist und es losgeht, sackt der Druck ab.“ Einen guten Tipp hat sie aber noch: „Man sollte sich nicht zurückhalten.“

Mit dieser Herangehensweise ist Terfloth im vergangenen Jahr gut gefahren. Sie hat es, obwohl jünger als viele anderen, zum erweiterten Stützpunkttraining geschafft. Jeden Montag kommt sie seitdem in den Genuss eines besonders hochwertigen Trainings in Leverkusen, wo sie sich und ihre Stärken als Rechtsaußen prächtig entwickeln kann.

Alles kommt auf den Prüfstand: Tempo, Wurfhärte, Koordination

Dies dürfte auch für die vier Sichtungstage in Heidelberg gelten, wo ein vollgepacktes Programm auf die Lenneperinnen wartet. In verschiedenen Einheiten werden unter anderem Schnelligkeit und Wurfhärte gemessen, auch koordinative Elemente gehören zum Trainingspensum. Erst an den beiden abschließenden Tagen stehen vermehrt Spielformen an.

Judith Bona war die Vorfreude darauf im Gespräch anzumerken. Dabei hatte sie vor zwei Jahren noch gezögert, überhaupt beim Training der Niederrheinauswahl mitzumachen. „Als die Einladung kam, dachte ich: Da kommst du doch eh nicht weiter“, erzählt die 13-Jährige, die auf Halblinks oder Linksaußen spielt. Mutter Eva überredete ihre Tochter aber, wodurch sie den Schritt wagte und ihn nie bereute. In regelmäßigen Abständen – meist alle zwei Wochen – trainiert sie mit den besten Mädchen ihres Alters und des Verbandes in Essen und nimmt zudem an weiteren Lehrgängen teil.

Haben Bona und Terfloth also die große Karriere vor Augen? Die Schülerinnen des Röntgen-Gymnasiums (8./9. Klasse) machen sich nicht verrückt und schätzen die Situation sehr realistisch ein. „Ich lasse das alles auf mich zukommen“, sagt Judith Bona, die sich bei der HSG Rade/Herbeck sehr wohlfühlt und deshalb keine Ambitionen hegt, bei einem anderen Verein den nächsten Schritt zu wagen. Pia Terfloth ergänzt: „Viel wichtiger ist ja, sich auf eine gute Ausbildung zu konzentrieren.“
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VEREINE

JUDITH BONA  Mit der C1 der HSG Rade/Herbeck läuft es in der Verbandsliga bislang glänzend: 16 Spiele, 16 Siege. In der nächsten Saison geht die Mannschaft von Ines Engstfeld und Ulrike Stocki in der C-Jugend-Regionalliga an den Start.

PIA TERFLOTH  Die Rechtsaußen spielt mit den C-Mädchen des HSV Gräfrath in der Oberliga. Nach 17 von 22 Spielen stehen 13:21-Punkte und Platz acht zu Buche.

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