HGR feiert Aufstieg in die Regionalliga am 05.05.2019 | 20 : 28 (10 : 12)

Torübersicht: Heimansfeld (10/5), Rath (5), Pütz, Schiewe (je 3), Schönfeld, Jansen (je 2), Voß, Hermann, Baier (je 1).

rs1.tv – das Online Stadtfernsehen für Remscheid
Interviews mit den Protagonisten und Impressionen nach dem erfolgreichen Aufstiegsspiel

https://youtu.be/HVF0fChA7Cc

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aus: www.rga.de
vom: 5.5.2019
von: Andreas Dach

HGR feiert Aufstieg in die Regionalliga
Bei dem Oberligisten brechen alle Dämme. Nach Sieg in Neukirchen fließt der Schampus.

Das sportliche Kunstwerk ist vollbracht: Die HG Remscheid spielt künftig in der Handball- Regionalliga. Mit dem 28:20 (12:10)-Sieg beim SV Neukirchen-Vluyn hielt die Mannschaft von Lukas Steinhoff jeglichem Druck des Gewinnen-Müssens stand und belohnte sich – trotz vieler Rückschläge im Verlauf der Saison – für den penetranten Glauben an sich selbst. „Ich bin überwältigt und freue mich so sehr“, rang Vereinsboss Ralf Hesse unmittelbar nach dem Anpfiff nach Worten. Er selbst hatte der Mannschaft vor dem Anpfiff mit emotionalen Worten seine Verbundenheit kundgetan: „Ich habe die Jungs alle als meine Handball-Söhne bezeichnet.“

Sein Versprechen für den weiteren Verlauf des Abends stand: „Ich werde mich betrinken.“ Damit dürfte er kein Einzelfall bei der HGR gewesen sein. Der Schampus floss schon in der Halle, draußen – bei strahlendem Sonnenschein – stand man später beim Bierchen zusammen. Bier auf Sekt, das schmeckt . . . Heißt es nicht so ähnlich?

Gerade in schwierigen Zeiten steht man eng zusammen

Mittendrin stand Lukas Steinhoff, der scheidende Trainer. Mit Augen, die glänzten. „Bei mir herrscht pure Freude vor“, sagte er. „Ich bin stolz auf die Mannschaft und Ralf Hesse dankbar dafür, dass er mir die Chance gegeben hat.“ Dieses Duo hat immer zusammengehalten, gerade auch in den schwierigeren Phasen der Spielzeit. Davon gab es einige. Wenn man hingefallen war, stand man immer wieder auf. Was für die kompletten Monate galt, war auch für das finale Match in Neukirchen-Vluyn zutreffend.

Mit 2:4 lag die HGR beim schon feststehenden Absteiger zurück, auch noch mit 4:6 und 5:7. Musste man sich Sorgen machen, dass die Nerven (wieder einmal) nicht mitmachen würden? Nein, diesmal nicht. Neukirchen-Vluyn konnte das hohe Anfangstempo nicht auf Dauer gehen, während sich die Remscheider berappelten. Sie zeigten plötzlich eine andere Körpersprache, schienen ab der 20. Minute an sich zu glauben. Da fiel der 7:7-Ausgleich, und fortan gaben die Gäste den Ton an.

Innenblock und Torhüter sind kaum zu bezwingen

Ganz wichtig war der stabile Innenblock mit André Niese und Michael Heimansfeld, dahinter zeigte Tobi Geske eine sehr starke Leistung. „Eine gewisse Nervosität war uns anfangs anzumerken“, gab der Schlussmann zu. Um sich dann aber dem „unbeschreiblichen Glücksgefühl“ widmen zu wollen: „Es ist der Hammer, nach der Dramaturgie am Ende oben zu stehen.“

In der zweiten Hälfte ging der HGR manches leichter von der Hand. Sicher auch deshalb, weil die Unterstützung der Fans grandios war. Von der ersten bis zur letzten Minute standen sie wie ein Mann hinter ihrem Team, verziehen Fehler und munterten auf. So kam es zu den Jubelarien, die sich alle gewünscht hatten. Mit Tänzen, mit Aufstiegs-Shirts, mit einem speziellen Plakat („Until we´re quit“) und ganz vielen Emotionen. „Wir brauchen uns auch in der Regionalliga nicht zu verstecken“, glaubte Routinier Pascal Schiewe, der eine ganz starke zweite Hälfte spielte. Zunächst aber freuen sich alle auf die Abschlusstour über Pfingsten, deren Inhalt noch geheim ist. Der verletzte Kreisläufer Christian Rother verriet nur: „Quietsche-Ente und Kuscheltier spielen eine Rolle.“

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ZUKUNFT

PLANUNGEN   Die Mannschaft bleibt laut Ralf Hesse in der kommenden Saison zusammen. Außer Yannick Faust kommt auch Tobias Bonekämper von der HSG Bergische Panther II zur HGR. Der Wechsel des Linkshänders war schon länger ein Spekulationsthema in der bergischen Handballszene, am Abend wurde er von Hesse bestätigt. Im Gespräch ist noch Florian Hinkelmann vom LTV Wuppertal – mit ihm liegt aber noch keine Einigung vo

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aus: www.rga.de
vom: 6.5.2019
von: Andreas Dach

Aus Haan kommt auch eine Gratulation
Handballer der HG Remscheid feiern den Aufstieg bis zum späten Abend. Es gibt neue Ziele.

Es muss gegen 23.30 Uhr gewesen sein, als die Spontan-Party nach dem Aufstieg geendet ist. Die Handballer der HG Remscheid bestellten sich Taxis zum Remscheider Bräu – und machten sich von dort aus auf den Heimweg: happy, ausgelassen und rundum zufrieden. Sie haben eine Saison mit vielen Höhen und einigen wenigen Tiefen perfekt beendet. Eben mit dem Sprung in die Regionalliga. „Das war sehr emotional“, sagte Lukas Steinhoff, der ein bestelltes Feld hinterlässt. „Ich glaube“, sagte der aus beruflichen Gründen scheidende Trainer, „dass dieser Aufstieg den Handballsport im Verein und in der Stadt nachhaltig beeinflussen wird.“

Vereinzelte Spiele will er sich noch anschauen

Kurz war ihm durch den Kopf gegangen, wie bedauerlich es doch ist, „dass ich die Früchte der Arbeit nicht ernten kann“. Aber wirklich nur ganz kurz. Dann setzte sich die Vernunft durch: „Es hat ja schon seinen Sinn, dass ich mich ausklinke.“ Hin und wieder wird er sich ausgewählte Spiele in Neuenkamp anschauen. Mehr aber auch nicht: „Dafür habe ich gar nicht die Zeit. Sonst hätte ich doch weitergemacht.“

Vereinsboss Ralf Hesse war beim abendlichen Umtrunk nicht mehr dabei gewesen: „Ich bin nach Hause gefahren, habe mir zwei Gläschen Schampus gegönnt und noch einmal über alles nachgedacht.“ Am Tag danach taten ihm alle Knochen weh, und er fühlte sich erschöpft: „Das muss wohl die Anspannung gewesen sein.“

Nach seiner Auffassung ist die Saison noch nicht zu Ende: „In 14 Tagen möchten wir das Final Four gewinnen.“ Ja, und da ist auch noch die Aufstiegsfeier, für welche die Planungen schon begonnen haben: „Dann sollen auch die Frauen, die wichtigen Leute aus dem Umfeld und die Vorstände dazukommen.“ Sehr gefreut hat sich Hesse über viele Gratulationen. Wie unter anderem von Kai Müller vom ärgsten Rivalen DJK Unitas Haan, der schon kurz nach dem gewonnenen Spiel in Neukirchen eine WhatsApp geschickt hatte: „Das fand ich fair.“

Ansonsten konnte sich die HGR nicht zum ersten Mal in dieser Saison über eine vorzügliche Fan-Unterstützung freuen. Da war eine Delegation der IGR mit Georg und Markus Feldhoff, Daniel Strieder und Jonas Langenohl. Da waren die HTV-Urgesteine Axel und Michael Altena, die eigens mit dem Wohnmobil aus Holland angereist sind. Oder LTG-Größe Männi Brückelmann, der sich von Kleve aus auf den Weg gemacht hatte. Um nur ein paar der vielen „Rückenstärker“ zu nennen, von denen es viele mehr gab. Alle werden erst mal ihre Stimmen ölen müssen. Was auch für die Spieler gilt. „Auf der Rückfahrt im Bus haben wir durchgehend gesungen“, berichtete Steinhoff. Die letzten Meter sogar mit „Polizeigeleit“.

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