1. Herren Oberliga: HGR will jetzt die finale Hürde nehmen

aus: www.rga.de
vom: 2.5.2019
von: Peter Kuhlendahl

HGR will jetzt die finale Hürde nehmen
Oberligist muss am Sonntag in Neukirchen ran. Bei einem Sieg steigen die Remscheider auf.

Es ist eine Geschichte, wie sie nur der Sport schreiben kann. Vor knapp zwei Monaten, genauer gesagt am 9. März, kassierte die HG Remscheid im Spitzenspiel der Oberliga eine bittere 25:33-Pleite beim damaligen Primus Unitas Haan. Das große Ziel, der Aufstieg in der Regionalliga, schien abgehakt. Alle sogenannten Experten waren sich einig, dass sich die Haaner den Titel nicht mehr nehmen lassen.

Die Wochen vergingen. Beide Teams siegten vier Mal im Gleichschritt. Doch dann patzte die Unitas zunächst beim Remis in Mettmann und verlor anschließend zuletzt gar in eigener Halle gegen Langenfeld II. Derweil feierten die Remscheider zwei weitere Erfolge, stießen den Konkurrenten damit vom Thron und haben es jetzt selbst in die Hand.

Der Kopf muss bei allen Beteiligten mitspielen

Bedeutet: Ein Sieg im letzten Meisterschaftsspiel am Sonntag (16 Uhr) beim Tabellenletzten SV Neukirchen reicht, um den lang ersehnten Aufstieg in die Regionalliga feiern zu können. Doch so leicht, wie es nun auf dem Papier aussieht, ist die Aufgabe in der Realität allerdings nicht.

„Bei der Unitas hat man ja gerade erlebt, dass in einer solchen Situation fast alles Kopfsache ist“, meint HGR-Boss Ralf Hesse, der sich übrigens in den vergangenen Wochen sicher war, dass sich die Haaner noch einen Patzer erlauben. „Aus diesem Grund war es umso wichtiger, dass wir einzig auf uns geschaut haben und unsere Aufgaben gelöst haben.“

Durch ein Wellental der Gefühle ging der scheidende HGR-Trainer Lukas Steinhoff in den vergangenen Wochen und auch Tagen, der sich bei seinem allerletzten Auftritt auf der Remscheider Bank mit einem Triumph verabschieden könnte: „Eine bessere Konstellation gibt es doch überhaupt nicht“, betont er voller Vorfreude, aber auch mit großer Anspannung.

Zumal es auch bei ihm am vergangenen Wochenende eine Zeit dauerte, bis er glauben konnte, was da in Haan passiert war. „Dann gab es ja auch noch eine Veränderung in der Abstiegssituation.“ So sah es zunächst so aus, dass die finalen Gegner der HGR und der Unitas, die am Samstag beim TV Aldekerk II ran muss, noch Chancen auf den Klassenerhalt hätten. Doch dann entschied sich am Sonntag, dass es drei statt zwei Absteiger geben würde, weil aus der Regionalliga ausschließlich Mannschaften aus dem Verband Niederrhein in die Oberliga kommen.

Aufstieg wird wohl auf der Platte und nicht auf dem Sofa entschieden

Aus diesem Grund glaubt auch keiner daran, dass sich die Haaner in Aldekerk den nächsten Aussetzer leisten und die HGR bereits am Samstagabend auf dem heimischen Sofa aufsteigen könnte. „Die Sache wird auf der Platte entschieden. Da bin ich mir sehr sicher“, sagt Steinhoff, der in dieser Woche seine Schützlinge auch eindrucksvoll davor gewarnt hat, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen und quasi verboten hat, sich über irgendwelche Aufstiegsfeierlichkeiten Gedanken zu machen: „Unsere Vorbereitung in dieser Woche galt einem Endspiel und nicht einer Aufstiegsparty.“

Derweil gibt es beim Finale zwei personelle Ausfälle. Christian Rother und Mateusz Dobrolowicz müssen wegen Schulterproblemen passen. Dafür rücken Sebastian Pflüger und auch Joscha Saalmann mit in den Kader. Aber auch Steinhoff selbst trägt unter seinem Trainingsanzug ein Trikot. Für den Fall der Fälle käme er selbst zum Einsatz. Und wenn der auch noch erfolgreich wäre, täte sich ein weiteres Kapitel einer besonderen Sportgeschichte auf.
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NACH DEM SPIEL

ABPFIFF   Was gegen 17.30 Uhr am Sonntagnachmittag in Neukirchen nach einem HGR-Sieg passieren würde, ist völlig offen. Oder zumindest spricht keiner öffentlich darüber. Das Team reist mit einem eigenen Bus an. Wie die Rückfahrt bei einem Erfolg ablaufen würde, kann man sich indes ausmalen.

 

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