SG Überruhr – HGR am 30.09.2017 | 21 : 21 (12 : 9)

Torübersicht: Heimansfeld (6/1), Taymaz (4), Niese (3), Voß (2), Schönfeld (2/1), Jansen, Rath, Hermann (je 1), Baier (1/1).

aus: www.rga.de
vom: 02.10.2017
von: Andreas Dach

Übermütig in Überruhr: HGR verschenkt Sieg Remscheider Handball-Oberligist lässt nach einem Blitzstart einen Punkt liegen. Drama gehört zum Programm

Vielleicht sollten sie den Antrag auf eine Namensänderung stellen. Weg von der HGR, hin zur HDR. Weg von der Handball-Gemeinschaft Remscheid, hin zur Handball-Dramaturgie Remscheid. Nach bislang drei absolvierten Spieltagen in der Oberliga lässt sich feststellen: Bei der Mannschaft von Lukas Steinhoff geht es offenbar nicht ohne nervenzerfetzende Momente.

Waren der knappe Sieg in Haan und die ebenso knappe Niederlage gegen Mönchengladbach (jeweils mit einem Tor Differenz) schon von enormer Spannung geprägt, so setzte das 21:21 (12:9) bei der SG Überruhr allem bisher Gesehenen vorerst die Krone auf. Der so sehr erhoffte Sieg ging durch einen von Lars Krüger verwandelten Siebenmeter in letzter Sekunde noch flöten.

Vorausgegangen war eine Rettungsaktion von Dominik Voß im Halbfeld, welche das Schiedsgericht mit Rot für den Mittelmann und einem Siebenmeter gegen die Gäste sanktionierte. „Regelkonform“ fand Steinhoff die Entscheidung. Und mochte sich viel lieber über das Versäumnis seines Teams ärgern, den 7:1- und 8:2-Vorsprung (15.) gegen völlig verunsicherte Essener nicht weiter ausgebaut zu haben. Plötzlich schlichen sich Nachlässigkeiten ein. Manch einer würde das sogar als Hang zur Überheblichkeit bezeichnen.

Gegen sich niemals aufsteckende Essener, die auf einmal einen erfolgreichen Gegenstoß nach dem anderen liefen, kann man sich das nicht leisten. In der 26. Minute stand es 8:8. Bei den Bergischen staunte man nicht schlecht. Als dann im zweiten Abschnitt auch noch drei Siebenmeter vergeben wurden, schien die Partie endgültig zu kippen. Überruhr ging nach 51 Minuten erstmals in Führung (19:18). Zu dem Zeitpunkt saß Jacek Krajnik schon seit drei Sekundenzeigerumdrehungen auf der Tribüne. Er hatte nach 48 Minuten wegen eines angeblichen Ellenbogenchecks Rot gesehen. „Wenn ich den gemacht hätte, wäre mein Gegenspieler nicht so schnell wieder aufgestanden“, sagte der Abwehrspezialist knurrig.

Nieses Tor schürt die Hoffnung

So wurde es spannender und spannender. Für die HGR spricht, dass sie sich trotz des unschönen Ergebnisverlaufs nicht unterkriegen ließ. Als André Niese wenige Sekunden vor dem Ende zum 21:20 für die HGR, ääähhh . . . HGR traf, schien der Last-Minute-Erfolg von Haan wiederholbar. Doch in Überruhr waren die Remscheider in viel zu vielen Situationen übereifrig, übermotiviert und übermütig. So ging das Remis in Ordnung. So überflüssig das auch war.

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