1.Herren Oberliga Spielberichte 21.9.2013

Nils-Thorben_SchmidtTV Vorst – HGR  23:28 (8:15)

 

Gelungener Start in die Saison: zweites Spiel, zweiter Sieg!

Nils-Thorben Schmidt (Torwart, HGR)
Photo: Holger Battefeld

aus: www.rp-online.de
vom: 21.9.2013
von: Henning Schlüter

Novakovic poltert: "Primitiver Dorfhandball"

Zweites Spiel, zweiter Sieg – alles im grünen Bereich bei der HGR? Vonwegen. Trainer Mike Novakovic holte nach dem glanzlosen Arbeitssieg beim Aufsteiger einmal tief Luft und ließ dann mächtig Dampf ab.

"Mehr als peinlich", fand er die Leistung seiner Schützlinge, die speziell in der zweiten Hälfte "nur primitiven Dorfhandball" geboten und "egoistische Sch…" gespielt hätten. Vor allem an seinem Rückraum ließ der Coach kein gutes Haar: "Katastrophal, so was will ich nicht mehr sehen. Statt die jungen Spieler einzubinden und ihnen Sicherheit zu geben, wird speziell in der letzten Viertelstunde nur auf sich geguckt. Das ist eine Frechheit."

Dabei hätte sich gegen die biederen Gastgeber, die auf zwei Leistungsträger verzichten mussten und zudem früh Routinier Thorsten Zimmermann verloren ("Rot" nach Foul an Dennis Kirschsieper) die Chance geboten, sich fürs nächste Heimspiel gegen Topfavorit Ratingen warmzuschießen. Stattdessen schaltete die HGR nach akzeptabler erster Halbzeit in den Verwaltungsmodus, ließ jegliches Tempo vermissen und verzettelte sich mit zunehmender Dauer in Einzelaktionen. So schrumpfte ein Acht-Tore-Vorsprung (27:19; 54.) ruckzuck bis auf 27:23 (56.).

Auch das brachte Novakovic auf die Palme: "Unglaublich, dass wir die zweite Hälfte mit 13:15 verloren haben. Wenn sich so eine Leistung wiederholt, wird es für die Spieler lustig." Das allerdings war nicht ernst gemeint . . .

HGR-Tore: Zapf (11/5), L. Pütz, Zarnekow (je 4), Lewandowski, Krajnik (je 3), Saalmann (2), Kirschsieper (1).

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aus: www.rga-online.de
vom: 21.9.2013
von: Andreas Dach

HANDBALL
Seine Zigarette danach ist beinahe schon legendär. Was nicht heißt, dass sich Mike Novakovic nicht gerne auch vor einem Handballspiel einen Glimmstengel ansteckt. Lange vor dem Anpfiff der Oberliga-Partie zwischen dem TV Vorst und der HG Remscheid stand der Trainer der Bergischen entspannt vor der Halle, nahm einen tiefen Zug und sagte: "Spielen, gewinnen und wieder nach Hause fahren."

Eine knappe Ansage. So kurz wie sein Haar, welches gerade auf ein Mindestmaß gestutzt worden ist. Und eine, welcher die Gäste mit dem sicheren 28:23 (15:8)-Erfolg beim Aufsteiger letztlich souverän Folge leisteten.

Dass der heißblütige Novakovic trotzdem am Ende ansatzweise auf den Spuren von Jürgen Klopp (in Neapel) wandelte und Gift und Galle spuckte, war in der zweiten Hälfte begründet. Da spielte die HGR nur noch Alt-Herren-Handball, versuchte den komfortablen Pausenvorsprung mit Minimalaufwand über die Bühne zu bringen und schaffte das auch unspektakulär.

"Das war primitiver Handball
und mehr als peinlich!"

Für den serbischen Coach eine sportliche Verhaltensweise, welche für ihn das Fass überlaufen ließ: "Das war primitiver Handball und mehr als peinlich. Wenn ich das noch einmal sehe, dann wird es lustig."

"Lustig" könnte es auch in der Kabine zugegangen sein. Denn da kam erst mal für längere Zeit keiner der Spieler heraus, während sich Novakovic längst auf den Heimweg gemacht hatte.

Bleibt festzuhalten: Die HGR hat mit zwei Siegen aus zwei Spielen den perfekten Start hingelegt. Trotzdem gibt´s Russ in der Bude. Man darf gespannt sein, wie sich das auf die Spitzenspiele und damit auch ersten echten Maßstäbe gegen Ratingen und bei den Bergischen Panthern auswirkt.

Die Geschichte der Partie in Vorst ist schnell erzählt. Die individuelle Klasse eines Alex Zapf brachte Remscheid in Hälfte eins schnell auf die Siegerstraße. Mit einer defensiven Deckungsausrichtung hatte die HGR zudem genau das richtige Gegenmittel gegen den Aufsteiger gefunden, der zwar viel Herz, aber wenig Klasse in die Rückraumwaagschale werfen konnte. Schon gar nicht mehr, als der Halbrechte Toto Zimmermann in der 21. Minute nach einem üblen Foul an Kiki Kirschsieper Rot sah.

HGR-Tore:Zapf (11/5), Zarnekow, Pütz (je 4), Lewandowski, Krajnik (je 3), Saalmann (2), Kirschsieper (1).

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