HGR Jahreshauptversammlung: Neues vom 9.5.2016 (3)

Jetzt müssen neue Konzepte her

Die zwei Jahre als Vorsitzender bei den Handballern der HG Remscheid sind nicht spurlos an Thomas Holz vorbei gegangen.  © Holger Battefeld

aus: www.rga.de
vom: 11.5.2016
von: Peter Kuhlendahl

Thomas Holz stellt die Zukunft der HGR nicht in Frage. Bei den Handballern muss sich was ändern.
Das Interview führte Peter Kuhlendahl

Nach der Jahreshauptversammlung am Montagabend stellt sich schnell die Frage: Ist die HG Remscheid überhaupt noch zu retten?

Thomas  Holz: Aber natürlich. Da gibt es überhaupt keine Gefahr. Wir haben rund 300 Mitglieder und mit dem Hastener TV der TG Lennep zwei Trägervereine, die zu Hundertprozent hinter der HGR stehen.

Sie haben im Fazit ihrer zweijährigen Tätigkeit als 1. Vorsitzender von Katastrophen und dramatischen Entwicklungen gesprochen. Ein neuer Vorstand konnte, nachdem Sie und der 2. Vorsitzende Roland Halfmann ihren Verzicht erklärt hatten, nicht gewählt werden. Jeder Außenstehende würde sich nun echte Gedanken machen.

Holz: Es ist vielleicht alles ein wenig zu negativ rübergekommen. Aber ich habe die Situation offen und ehrlich dargestellt. Ich bin kein Typ, der irgendwas durch eine rosarote Brille sieht.

Wie geht es denn nun weiter? Da sich kein Nachfolger gefunden hat, bleibt der Vorstand nun kommissarisch bis zu einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung im Amt.

Holz: Wir haben im Vorfeld der Veranstaltung bereits mit Klaus Hesse und Erwin Rittich, den Vorsitzenden des HTV und der LTG gesprochen. Klar ist, dass wir ein neues Konzept brauchen. Es muss in Zukunft keinen Vorsitzenden geben. Das kann auch ein Team machen.

Haben Sie da schon Jemand im Auge?

Holz: Natürlich. Wir sind doch nicht unvorbereitet an die Sache herangegangen. Der Abend war vielleicht eine Art Weckruf. Jetzt sollten wir es anpacken und nach vorne blicken.

Bleiben Sie der HGR in irgendeiner Form erhalten?

Holz: Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht.

Lassen Sie uns trotzdem noch einmal über die Probleme sprechen, die Sie thematisiert hatten. Stichwort dramatischer Rückgang bei den Spielerpässen.

Holz: Da müssen wir nichts schönreden. Wir werden die komplette weibliche A- und C-Jugend verlieren. Die 4. Herrenmannschaft wird es nicht mehr geben. Zwar haben wir wieder eine A-Jugend aber dafür keine B-Jugend. Es bleiben unter dem Strich sieben Jugend- und drei Seniorenteams.

Wie wollen Sie dieser Entwicklung entgegentreten?

Holz: Die Werbung, die wir bisher für uns gemacht haben, hat nichts gebracht. Die Zusammenarbeit mit den Schulen auch nichts. Das ist aber der Weg. Wir haben ja angeregt, dass dies eine hauptamtliche Kraft macht. Das wäre ein Schritt.

Was ist mit Kooperationen mit anderen Vereinen?

Holz: Das haben wir mit dem Remscheider TV und dem Lüttringhauser TV, den beiden Vereinen in der Stadt, in denen auch noch Handball gespielt wird, ja versucht. Beim RTV spielt der Handball so gut wie keine Rolle. Beim LTV ist das anders. Da konnte man sich aber mit unserem Leistungssportgedanken nicht anfreunden. Aber da werden wir am Ball bleiben.

Auf der Versammlung ist auch die Frage gestellt worden, ob man nicht irgendwie mit dem Bundesligisten Bergischer HC zusammenarbeiten könnte. Das ist von Ralf Hesse strickt abgelehnt worden. Sehen Sie das auch so?

Holz: Ich sehe das vielleicht ein wenig differenzierter als Ralf Hesse. Wir sollten da die Zukunft abwarten.

Stichwort Problem Abstieg 2. Mannschaft. Sie haben am Montagabend gesagt, dies sei eine Katastrophe…

Holz: In der aktuellen 1. Mannschaft spielen vier ehemalige Jungs aus der Zweiten eine wichtige Rolle. Das ist unser Konzept. Spieler aus den eigenen Reihen nach oben führen. Und da ist der Abstieg in die Bezirksliga und der nun einsetzende Neuaufbau ein klarer Rückschritt.

Vor der Jahreshauptversammlung fand am Montag die Trainersitzung stand. Die Zweite braucht einen neuen Coach. Sind Sie da einen Schritt weiter?

Holz: Es ist ganz wichtig, dass wir schnell einen geeigneten Coach finden. Das kann durchaus auch intern sein. Wir werden bald eine Lösung präsentieren.

Nur am Rand war die 1. Mannschaft ein Thema. Die Qualifikation für die Oberliga ist geschafft. Es gibt aber noch keine Neuzugänge. Bereitet Ihnen das Kopfzerbrechen?

Holz: Die Belange der 1. Mannschaft werden bekanntlich in einer eigenen GmbH bearbeitet. Da gibt es eine strikte Trennung vom sogenannten ideellen Bereich. Das ist so gewollt und ist gut so. Die Jungs auf der Platte haben in dieser Saison eine gute Arbeit gemacht, wie auch die hinter den Kulissen. Warum sollte ich mir da sorgen machen?

ZUR PERSON

THOMAS HOLZ Der seit Montagabend kommissarische Vorsitzende der HG Remscheid wurde am 19. März 1963 in Remscheid geboren. Dort lebt der kaufmännische Angestellte, der vor vielen Jahrzehnten beim Remscheider TV mit dem Handballsport in Berührung kam. Seine aktive Zeit verbrachte er dann beim Hastener TV, dem zweiten Trägerverein der HGR neben der TG Lennep. Nach unterschiedlichsten Funktionärstätigkeiten in der Handballspielgemeimschaft hatte er vor zwei Jahren das Amt des Vorsitzenden von Ralf Hesse übernommen.

 

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