von: Henning Schlüter
Clevere Panther verschlimmern die HGR-Sorgen
Remscheid. Handball-Oberliga: Vor vollen Rängen in Neuenkamp geht das Nachbarschaftsduell klar und verdient mit 30:21 an die Gäste.
Die einen stoppen ihren Abwärtstrend – und bremsen dabei den erhofften Aufschwung der anderen: Im Nachbarschaftsderby haben sich die Bergischen Panther am Samstag völlig verdient mit 30:21 (13:7) bei der HG Remscheid durchgesetzt. Damit beendeten die Gäste ihre Negativserie (drei Niederlagen in Folge) und vergrößerten zugleich die Abstiegssorgen der HGR.
Von zunehmendem Sichtkontakt zur Verbandsliga mochte HGR-Spielertrainer Lukas Steinhoff hinterher aber nicht sprechen. Er zog lieber die positiven Lehren aus den 60 Minuten vor vollem Haus: „“Die Atmosphäre war sensationell. Unser wichtigstes Ziel war, uns mit den Zuschauern nach den schwachen Leistungen zu Hause gegen Haan und Hiesfeld zu versöhnen. Das hat funktioniert.““ Stimmt, denn an Einsatzwillen mangelte es der HGR am wenigsten, und den honorierte das Publikum bis zuletzt.
Allerdings war auch schnell klar, dass es der HGR an anderen Dingen fehlt. Körperliche Robustheit, Durchschlagskraft aus dem Rückraum, Cleverness – in vielen Belangen hatten die erfahrenen Raubtiere die Nase vorne. Und weil den Remscheidern zudem hier und da noch das nötige Quäntchen Glück fehlte und auch die Unparteiischen nicht gerade im Verdacht standen, Heimschiedsrichter zu sein, gab’s außer Lob für die Kampfbereitschaft nicht viel zu holen.
Dabei war dem Gast die Verunsicherung nach den letzten schwachen Auftritten deutlich anzumerken. Nach sieben Minuten hieß es noch 2:2, ehe die Panther langsam wegzogen. Verantwortlich dafür war zum einen die kompakte 3:2:1-Deckung, gegen die die HGR zunehmend weniger Rezepte fand, und zum anderen die Routine von Spielern wie Matthias Fuchs und Simon Kluge, die in den entscheidenden Momenten eben die richtigen Entscheidungen trafen.
So setzte sich das Team von Gästetrainer Marcel Mutz über 9:3 (23.) bis zur Pause ab. Die letzte kritische Phase überstanden die Panther kurz nach dem Wiederbeginn, als die HGR verkürzte und die Kulisse eine Aufholjagd witterte. Dann parierte Nijaz Boskailo aber einen Tempogegenstoß von Philipp Baier zum möglichen 10:13. Das war wie ein Weckruf für den Favoriten, der danach seinen Vorsprung ausbaute und routiniert verwaltete.
Gästecoach Marcel Mutz fand den Sieg „“total verdient““. Er kritisierte zwar die nach seiner Ansicht zu hohe Zahl der Gegentore, verteilte aber auch ein Sonderlob an seinen Haupttorschützen: „“Simon Kluge hat heute ein super Spiel gemacht.““ Auch Lukas Steinhoff war zufrieden: „“Wenn wir weiterhin so auftreten, holen wir die nötigen Punkte zum Klassenerhalt. Man kann uns noch nicht abschreiben.““ Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt . . .
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