aus: www.rga.de
vom: 24.01.2017
von: Andreas Dach
HGR: Rückkehrer möchte Führungsrolle übernehmen
Michael Heimansfeld freut sich auf die Aufgabe. Er weiß genau, wo die Reise hingehen soll.
Wir steigen direkt konkret in die Fragerunde ein: Warum wechseln Sie aus der 3. Liga in die Oberliga und warum zur HG Remscheid?
Michael Heimansfeld: Lukas Steinhoff und Timo Meier haben mich immer mal wieder gefragt, ob ich nicht zurückkommen möchte. Anfangs habe ich sie noch ein wenig deshalb belächelt. Aber nach vier Jahren in der 3. Liga fragt man sich halt auch, wo die Reise noch hingehen soll. Ich habe mich für die HGR entschieden, weil dort gute Jungs am Werk sind und ich glaube, dass man Spaß haben kann. Das ist mir wichtig.
Zurzeit leiden Sie unter einer Knieverletzung, sind erst vor wenigen Tagen in Köln in der Mediaparkklinik operiert worden. Erleben die Fans in Remscheid den Michael Heimansfeld, den sie von früher noch kennen?
Heimansfeld: Mir war ein Stück Knorpel im Knie herausgebrochen – das hatte sich beim MRT gezeigt. Nach der OP nun soll sich neuer Knorpel bilden. Klar ist, dass ich in dieser Saison nicht mehr bei der HSG Krefeld spielen kann. Der Verein weiß Bescheid. Zum Vorbereitungsstart auf die neue Spielzeit will ich voll in Remscheid einsteigen. Ich mache mir keinen Stress. Alle sind über die Abläufe informiert.
Noch einmal zurück zu Ihren Gesprächen mit der HGR. War viel Überzeugungsarbeit seitens der Verantwortlichen nötig?
Heimansfeld: Die erste Unterhaltung hatte ich mit Ralf Hesse, danach mit Lukas Steinhoff und Timo Meier. Ich wollte wissen, was die HGR plant. Wo sie hin will.
Und wo will sie hin?
Heimansfeld: Der Verein will sich Jahr für Jahr ein Stück weiter entwickeln. Ich traue mir zu, den Club mit meiner gesammelten Erfahrung auf ein anderes Level zu heben. Wobei die Oberliga schon kurios ist. Jeder kann jeder schlagen, wenn man einmal von den Königshofenern absieht, die an der Spitze einsam ihre Kreise ziehen. Wir schauen halt mal, wie sich alles bei uns entwickelt. Neue Aufgaben reizen mich. Ich werde als Leistungsträger gebraucht – das ist etwas, was mich auch persönlich weiterbringen soll und kann.
Mit Ihrer Verpflichtung wollte die HG Remscheid auch ein Zeichen setzen. So nach dem Motto: Schaut her – wir sind für Topspieler wie Michael Heimansfeld attraktiv. Sind Sie auch in die Akquise weiterer Neuer eingebunden?
Heimansfeld: Dazu braucht mich der Verein nicht. Lukas Steinhoff und Ralf Hesse haben genug interessante Spieler in der Pipeline.
Sie haben es schon als 19-Jähriger nach Erlangen in die 2. Liga geschafft, haben zudem in Leichlingen, bei den Wölfen Nordrhein und in Krefeld mehrere Jahre Drittliga-Erfahrung gesammelt. Gibt es so etwas wie den besten Trainer, unter dem Sie je trainiert haben?
Heimansfeld: Über allem steht für mich Mike Novakovic. Er hat mich schon als 16-Jähriger beim LTV Wuppertal zu den Senioren hochgeholt und war auch später bei der HGR mein Trainer. Noch heute habe ich Sätze von ihm im Ohr, die mich geprägt haben. Er war für mich Respektsperson und Fachmann zugleich. Zu ihm habe ich immer aufgeschaut. Ihm wäre ich auch bei weiterer Entfernung zu einem anderem Club gefolgt.
Novakovic ist doch jetzt im Schwabenland tätig. Das ist doch schön weit weg.
Heimansfeld: Wir haben vor einigen Wochen mal länger miteinander telefoniert, und Mike hat mir einige Dinge mit auf den Weg gegeben. Nein, nein, das war kein Thema. Ich beende im Sommer mein Studium, will mir dann hier beruflich etwas aufbauen. Da passt die HG Remscheid bestens, wo Joscha Saalmann übrigens ein richtig guter Freund ist.
Hoppala, er spielt doch auf Halblinks. Genau auf Ihrer Position.
Heimansfeld: Ach was, ich kann doch auch in der Mitte spielen. Im Handball müssen heute alle flexibel sein.
Was sagt Ihnen der Name Leander Altena?
Heimansfeld: Das ist eine ganz, ganz nette Geschichte. Bei der HGR gibt es vor den Festtagen immer so einen Weihnachtskick, bei dem alle Handballteams des Vereins zusammenkommen. Damals habe ich den kleinen Leander kennengelernt. Er war fünf Jahre alt und hat zu mir hochgeschaut. Ich habe später auch die Eltern kennengelernt, und die Freundschaft zur Familie hat bis heute gehalten. Es freut mich sehr, wenn ich einen so jungen Sportler mit meiner Leistung erfreuen kann. Wenn er in Krefeld oder Duisburg mit meinem Trikot auf der Tribüne saß, ist mir immer das Herz aufgegangen. So etwas vergisst man nicht.
Auch diese Geschichte zeigt: Sie fiebern der Zeit in Remscheid entgegen.
Heimansfeld: Ich freue mich wirklich sehr darauf. Bei dem Verein bin ich in guten Händen. Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass der Club seine Ziele erreicht. Gleichzeitig ist der Aufwand nicht mehr ganz hoch für mich wie in der 3. Liga. Schließlich möchte ich in meinem Beruf vernünftig Fuß fassen. Dazu brauche ich ein sportliches Umfeld, welches mir das ermöglicht. Genau das ist in Remscheid gegeben, wo die Mischung zwischen ernsthaft und zielorientiertem Handball sowie viel Freude dabei gegeben ist.
Klingt so, als würden Sie am liebsten morgen schon anfangen.
Michael Heimansfeld: Nein, nein, ich lasse mir alle Zeit, die nötig ist, um wieder richtig fit zu werden. Sonst hat das ja keinen Zweck, und ich würde die Erwartungen nicht erfüllen können. Da hätten beide Seiten nichts von.
ZUR PERSON
MICHAEL HEIMANSFELD Der Student (Sport und Wirtschaftswissenschaften in Wuppertal) wurde auch 9. Januar 1990 in Haan geboren, wo er auch mit seiner Freundin Jacqueline lebt. Seine bisherigen handballerischen Stationen hießen unter anderem: Haaner TV (Jugend), LTV Wuppertal, HC Erlangen, Leichlinger TV, HG Remscheid, Wölfe Nordrhein und HSG Krefeld. Im Sommer kehrt er zur HGR zurück.
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