TSV Aufderhöhe – HGR am 29.10.2016 | 30:31 (13:13)

Torübersicht: Baier (10/4), Saalmann (8), Niese (4), Krajnik (3), Voß, Steinhoff (je 2), Uibel, M. Seher (je 1).

aus: www.rp-online.de
vom: 31.10.2016
von: Henning Schlüter

Voß entscheidet die „Schlacht im Bunker“
Handball: Acht Sekunden vor dem Schlusspfiff erzielt der Mittelmann der HG Remscheid den Siegtreffer.

Die Benutzung martialischer Begriffe verbietet sich, und im Sport erst recht. In diesem Fall darf allerdings getrost von der „Schlacht im Bunker“ gesprochen werden. Einer rein sportlichen, aber mit allen Zutaten, die Handball ausmachen. Rasse, Klasse, vielen Aufregern – und einem verdienten Sieger. Dabei hatte die HGR nicht nur mit den äußeren Umständen im Hexenkessel Börkhaus-Siebels zu kämpfen. Sie musste auch zwei Rote Karten gegen Spielertrainer Lukas Steinhoff wegen eines angeblichen Wechselfehlers (HGR-Vorsitzender Ralf Hesse: Eine Frechheit!“) nach 38 Minuten und gegen André Niese (dritte Zeitstrafe; 50.) verdauen. Und damit noch nicht genug: Keeper Christopher Seher musste verletzt ganz zuschauen, Tobias Uibel brach sich früh die Nase und kam erst spät wieder zurück ins Spiel. Und dann war da ja auch noch ein Gegner, der ziemlich genau weiß, wie Handball funktioniert, weil er mit lauter „Alt-Internationalen“ (Tim und Kris Zulauf, Frank Berblinger) gespickt ist und nicht umsonst bisher ungeschlagen war. Aber alles das schüttelte die HGR ab wie lästige Kletten. Dank einer überragender Abwehrleistung führte das Team nach 25 Minuten mit 12:7, ehe sich das Blatt wendete und der TSV kurz nach der Pause mit 14:13 vorne lag. Aber die HGR ließ sich auf den Fight ein und brach auch in der Schlussphase nicht ein. Am Ende war es Dominik Voß, der nach dem 30:30-Ausgleich der Aufderhöher durch Alexander Jentzsch acht Sekunden vor dem Ende am schnellsten schaltete und den Ball siegbringend im leeren TSV-Tor versenkte. Aber es gab auch noch andere Matchwinner: Torhüter Jan Beck war ein guter Rückhalt, Jacek Krajnik ein starker Ersatz für Steinhoff und Uibel am Kreis. Aber vor allem Linksaußen Philip Baier überragte, obwohl er gewohnt unauffällig spielte, aber alle seine zehn Wurfversuche sicher im Tor unterbrachte. „Dieses Team ist eine echte Einheit“, lobte ein sichtlich mitgenommener Ralf Hesse.

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