HGR: Hesse hält an der Zweiten Liga fest (RGA Interview der Woche)

aus: www.rga.de
vom: 13.09.2016
von: Peter Kuhlendahl
Interview der Woche

HGR: Hesse hält an der Zweiten Liga fest

GESPRÄCH Samstag starten die Remscheider Handballer in der Oberliga. HGR-Manager Ralf Hesse steckt im Vorfeld die Ziele ab.

Herr Hesse, Spielertrainer Lukas Steinhoff und das Team sind froh, dass die lange Vorbereitung endlich ein Ende hat und am Samstag die Meisterschaft in der Oberliga beginnt. Der Manager der 1. Mannschaft auch?

Ralf Hesse: Allerdings. Jetzt ist meine Arbeit erstmal erledigt. Der Kader steht, die neuen Trikots sind da, und, und, und.

Sie haben das Team ja in den Testspielen auch einige Male beobachtet. Wie ist Ihr Eindruck?

Hesse: Wir sind nicht nur von der Quantität besser aufgestellt als in der vergangenen Saison. Spieler wie Tobias Uibel, Niklas Lüttger und auch Arne Jungjohann werden den scheinbaren Stammkräften auf den jeweiligen Positionen Druck machen.

Sie starten am Samstag gegen den TV Vorst an ungewohnter Stätte in der Sporthalle Klausen in Lüttringhausen. Warum?

Hesse: Als die Spielpläne rauskamen, war die Sporthalle Neuenkamp besetzt. Mittlerweile ist das nicht mehr so, aber wir haben es nicht mehr geändert, weil es als offizieller Termin eingetragen war. Wir haben ja auch Fans in Lüttringhausen, die so mal näher dran sind. Außerdem ist am Samstag der Eintritt frei. Ansonsten finden sämtliche Heimspiele in Neuenkamp statt.

Mit welchen Zielen gehen Sie als Aufsteiger in die neue Saison?

Hesse: Mein Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen.

Das bedeutet, dass Sie ganz oben mitmischen möchten?

Hesse: Das werden wir mit Sicherheit nicht. Das Team wird aber eine ordentliche Rolle spielen. Und dann warten wir ab, wo wir landen.

Durch die Einführung der neuen Regionalliga zwischen der Oberliga und der 3. Liga hatte es in der vergangenen Saison einen vermehrten Aufstieg gegeben, von dem auch die HGR profitierte. Unter dem Strich dürfte die Liga also nicht stärker geworden sein, oder?

Hesse: Das stimmt. In unserem Abstiegsjahr dürfte die Klasse stärker gewesen sein. Aber es mischen weiter sehr gute Teams mit.

Wer sind für Sie die Favoriten für ganz oben?

Hesse: Auf alle Fälle Mettmann Sport. Auch Königshof ist stark. Und beim TSV Aufderhöhe muss man abwarten, welche Rolle die sogenannten AltInternationalen spielen.

Ist die neue Regionalliga mittelfristig auch ein Ziel für die HG Remscheid?

Hesse: Mein Ziel ist weiter der 2. Bundesliga. Da halte ich dran fest.

Gibt es denn dafür einen Zeitplan in Ihrer Schublade?

Hesse: Nein. Das kann man nicht planen. Oder doch, wenn wir einen Hauptsponsor hätten, der uns entsprechend unterstützen würde. Wir werden weiter seriös arbeiten. Das sehen auch unsere aktuellen Sponsoren sehr positiv.

Hat es denn nach dem Aufstieg einen positiven Effekt gegeben? Die Konkurrenz um potenzielle Geldgeber, wie die Fußballer des FC Remscheid, haben durch ihren Abstieg in die Bezirksliga nicht gerade Werbung in eigener Sache gemacht.

Hesse: Einen positiven Effekt hat der Aufstieg nicht gebracht. Wir konnten dennoch alte Sponsoren, wie die Firma Steinhaus, zurückgewinnen. Zum FC Remscheid sei nur so viel gesagt, dass er in diesem Bereich für viel verbrannte Erde gesorgt hat.

Wie wollen Sie dem entgegenwirken?

Hesse: Wie schon gesagt durch seriöse Arbeit. Viele Partner sind positiv überrascht, wenn sie einen Einblick bei uns bekommen. Und sind gar erstaunt, dass wir als eine GmbH agieren. Wichtig ist, dass wir im Dialog bleiben. Außerdem wollen wir mit sportlichen Leistungen positiv auf uns aufmerksam machen.

Gemeinsam mit Georg Stausberg und Bernd Pflüger bilden Sie seit der vergangenen Wochen kommissarisch den Vorstand der HG Remscheid. Vor einigen Jahren waren Sie bereits HGR-Vorsitzender. Welche Motivation hatten Sie, um ins Amt zurückzukehren?

Hesse: Ganz einfach. Nachdem Thomas Holz nicht mehr kandidierte, haben mich die Vorsitzenden der Trägervereine Hastener TV und Lenneper TG, mein Bruder Klaus sowie Erwin Rittich, gefragt, ob ich wieder einsteigen würde. Bernd und Georg hatten sich schon bereiterklärt. Es fehlte der dritte Mann, der die Geschicke in die Hand nimmt.

Was sind die größten Baustellen, die Sie nun als Trio angehen?

Hesse: Ganz klar die 2. Mannschaft. Außerdem muss der Leistungsgedanke im Nachwuchsbereich wieder mehr Einzug halten.

Mit welchen Zielen geht die 2. Mannschaft als Landesliga-Absteiger in der Bezirksliga in die Saison?

Hesse: Es hat einen Umbruch gegeben. Das Team besteht aus Nachwuchsspielern und Akteuren der 3. Mannschaft. Es geht nur um den Klassenerhalt. Es wird schwierig genug. Wir werden aber keinen unter Druck setzen.

ZUR PERSON

RALF HESSE Der selbstständige Werbemittelkaufmann, der am 23. September 1953 in Remscheid geboren wurde, lebt in Leichlingen, wo sich auch sein Firmensitz befindet. Der Manager der Oberliga-Handballer der HG Remscheid ist verheiratet und hat einen Sohn. Seit letzter Woche gehört er auch wieder zur Führungsmannschaft der HGR, dessen Vorsitzender er bereits viele Jahre war. In seiner aktiven Zeit hat Hesse viele Jahre beim Hastener TV und dem ATV Hückeswagen zwischen den Pfosten gestanden.

 

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