HGR – Kettwiger SV am 16.04.2016 | 22:22 (10:13)

Torübersicht: Steinhoff, Lewandowski (je 5), Krajnik (4), Voß, Seifert (je 3), Niese (2).

aus: www.rga.de
vom: 18.04.2016
von: Andreas Dach

Hundertstelsekunde rettet die HGR
Handball: Remscheid spielt unentschieden in der Verbandsliga.

Gut ist: Die HG Remscheid ließ bei der Partie gegen den Kettwiger SV nur 22 Gegentore zu. Schlecht ist: Der Handball-Verbandsligist warf auch nur 22. Torflaute in Neuenkamp also, und trotzdem muss der Gastgeber mit dem Remis mehr als zufrieden sein. Sekundenbruchteile nach dem Schlusssignal nämlich schlug der Ball im Tor der HGR ein. Das wäre der K.o. gewesen und der imponierenden Aufholjagd des Tabellenzweiten nicht gerecht geworden.

Nach einer miserablen ersten Hälfte war es bis zur 41. Minute noch schlechter weitergegangen. Da stand es 12:18. Unfassbar. Doch dann zeigte die HGR ihr anderes Gesicht. Bewies Moral. Zeigte ihr Kämpferherz. Und hatte elf Minuten später schon ausgeglichen (19:19). „Aufgeben gibt es bei uns nicht“, sagte Luca Lewandowski. „Auch wenn es wie eine Floskel klingt – der Wille innerhalb der Mannschaft stimmt.“

Dass Remscheid noch halbwegs die Kurve bekam, lag zu großen Teilen auch an dem schnellen Allrounder. Als er im Laufe der Partie in die Spielmacherrolle gewechselt war, lief es besser beim Team von Lukas Steinhoff. „Die Fehlerquote war zu hoch bei uns“, monierte der Spielertrainer.

„Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen!“
André Niese, HGR-Rotsünder

Das galt unter anderem für André Niese. Der wurfgewaltige Halbrechte kam erst nach dem Wechsel etwas besser in die Gänge. Vorher war er – wie viele seiner Mannschaftskameraden – immer wieder an Kettwigs überragendem Schlussmann Florian Kundt gescheitert. Irre, was der Zwei-Meter-Mann so alles wegfischte.

„Wir bleiben im neuen Jahr ungeschlagen und sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagte Niese. Seins schimmerte eher ein bisschen rot. Er hatte nach 54 Minuten die rote Karte bekommen (dritte Zeitstrafe).

Auch Manager Ralf Hesse lobte die Moral: „Das zeichnet die Mannschaft aus.“ Er ist felsenfest davon überzeugt, „dass wir den Aufstieg in die Oberliga packen“. Und warum ist es dann so schwierig, an neue Leute zu kommen? Er antwortete mit einem schelmischen Grinsen: „Vielleicht sind wir ja nicht attraktiv genug.“ Sekunden zuvor hatte die Mannschaft den Fans etwas Anderes bewiesen.

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