HGR – TV Jahn Hiesfeld am 31.01.2015 | 15:32 (8:14)

Torübersicht: Saalmann (5), Lewandowski (4/1), Jähnichen, Krajnik (je 2), Funk, L. Pütz (je 1).
Aus www.rp-online.de

von: Henning Schlüter

ANSTOSS
Irrtum beendet, richtig entschieden

Es kam, was kommen musste. Der Irrtum zwischen Heino Kirchhoff und der HG Remscheid ist beendet. Der Coach, der nur die Notlösung in der Besetzung der Novakovic-Nachfolge war, ist nicht mehr Trainer der stark vom Abstieg bedrohten Oberliga-Handballer. Das ist besser so für beide Seiten, denn viel gemeinsame Freude hätte es hier wie dort nicht mehr gegeben. Zu sehr haderte der Coach mit der Leistungsfähigkeit des Teams. Dem Gros der Spieler sprach er zuletzt die Oberligatauglichkeit ab und beklagte die Rahmenbedingungen bei der HGR. Keine gute Basis für ein gedeihliches Miteinander im Versuch, irgendwie die Klasse zu halten. Umgekehrt waren auch viele im Verein unglücklich mit dem Coach. Missverständnisse und Zwistigkeiten bis zur kompletten Einstellung der Kommunikation prägten das Miteinander zwischen Kirchhoff und Teilen des „ideellen Bereichs“, wie der Unterbau in Remscheid genannt wird. Weiter mit Kirchhoff zu arbeiten hätte am Ende vielleicht auch einen tiefen Riss durch den Verein bedeutet. Das hätte niemandem genützt. Insofern haben der Verein und der Coach am Wochenende alles richtig gemacht. Ob das die Not des Oberliga-Teams sofort lindern kann, wird sich noch zeigen müssen.

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HGR und Kirchhoff gehen getrennte Wege

Remscheid.  Handball-Oberliga: Wenige Stunden nach dem 15:32-Debakel gegen Hiesfeld einigen sich Klub und Coach auf Abschied.

Die gute Nachricht: Es waren am Samstagabend verdammt wenige Zuschauer in der Sporthalle Neuenkamp, die ihren Enkeln dereinst über das Spiel Zeugnis ablegen könnten. Somit bleibt wenigstens einem Teil der Nachwelt verborgen, welches Elend sich beim 15:32 (8:14) der HG Remscheid gegen den TV Jahn Hiesfeld abspielte. Der sportliche Offenbarungseid hatte Folgen: Nach einem eingehenden Gespräch mit Trainer Heino Kirchhoff gab HGR-Manager Ralf Hesse gestern am frühen Nachmittag die „einvernehmliche Trennung“ von Coach und Klub bekannt. Die Nachfolge ist noch offen.

Zu einer Aussage der Modellbaureihe „Klare Kante“ ließ sich Trainer Heino Kirchhoff unmittelbar nach der Pleite am Samstag noch nicht hinreißen. Ja, er wolle erneut mit Manager Ralf Hesse das Gespräch suchen, sagte der Solinger. Das geschah gestern Mittag. Ralf Hesse: „Wir haben die Situation eingehend analysiert und sind beide zu dem Ergebnis gekommen, dass es besser ist, die Zusammenarbeit sofort zu beenden.“ Auch der HGR-Vorsitzende Thomas Holz sei in die Entscheidung eingebunden.

Mit der Trennung von Kirchhoff („Wir haben alles versucht, es hat leider nicht geklappt. Ich wünsche allen bei der HGR alles Gute. Es gibt zum Abschied keinen faden Beigeschmack“), verbindet Hesse die Hoffnung, „dass wir die Kurve zum Klassenerhalt noch bekommen“. Diesem Versuch habe Kirchhoff nicht im Wege stehen wollen. Wichtig sei aber, dass es zwischen ihm (Hesse) und dem Coach „entgegen anders lautender Parolen“ stets eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gegeben habe.

Wer Kirchhoff beerben wird, ließ Hesse gestern offen: „Natürlich habe ich ein paar Namen im Kopf, aber die werde ich jetzt erst kontaktieren.“ Es sei sowohl eine interne (scheint wahrscheinlich; d. Red.) als auch eine externe Lösung denkbar, sagte Hesse, der eine Rückkehr des in seiner Firma angestellten Mike Novakovic aber aus praktischen Gründen ausschloss: „Mike hat einen Vertrag als Trainer der HSG Niederpleis/St. Augustin. Der wirft nicht einfach die Brocken hin.“

In der Halle wurde am Samstag nach dem erschreckenden Auftritt der HGR schon ausgiebig über den möglichen Wechsel auf der Trainerposition diskutiert. Zwar starteten die Gastgeber gut ins Spiel und führten 3:0. Aber dann ging es rasant bergab. Hiesfeld stellte sich immer besser auf die Remscheider Deckung ein, ging beim 5:4 (12.) erstmals in Führung und baute den Vorsprung kontinuierlich aus, obwohl die „Veilchen“ knapp 50 Minuten mit der Anfangsformation auf dem Feld standen, während bei der HGR munter, bisweilen sogar wild durchgewechselt wurde.

Der Rest war hanebüchen. Der Angriff verdiente den Namen nicht, war durchweg ideenlos, brachte die 6:0-Deckung der Gäste kaum in Bewegung ließ und fiel alleine durch seine Schnitzer auf: 31 Fehlwürfe und 18 technische Fehler wurden für die Gastgeber notiert. Defensiv hatte die Mannschaft genauso wenig anzubieten. Und hätte Keeper Robin Eigenbrod in Hälfte zwei nicht ein paar Bälle gehalten und Hiesfeld am Ende auch Ersatzspielern Einsatzzeit gewährt, das Debakel wäre noch klarer ausgefallen.

Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, punktet die Konkurrenz im Tabellenkeller weiter. Schlusslicht Vorst holte durch das 28:28 gegen Königshof den fünften Zähler nach der Weihnachtspause und schloss zur HGR auf. Haan putzte die Panther und schob sich an der HGR vorbei.

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