von: Gunnar Freudenberg
Kirchhoff erlebt bitteres Ende
Größter Gewinner war am Samstagabend Ralf Hesse. Der Manager der HG Remscheid war aus beruflichen Gründen nicht in der Sporthalle Neuenkamp und musste so auch nicht mitansehen, wie seine Mannschaft beim 15:32 (8:14) gegen den TV Jahn Hiesfeld einen weiteren Offenbarungseid ablieferte.
Das schon auf den ersten Blick erschreckende Ergebnis, die enttäuschten Kommentare langjähriger HGR-Begleiter auf Facebook und nicht zuletzt das Telefonat mit Trainer Heino Kirchhoff am nächsten Morgen ließen in Ralf Hesse aber auch so die Erkenntnis reifen, dass sich ganz schnell etwas ändern muss. „Wir sind übereingekommen, dass es für die Mannschaft und den Verein das Beste ist, wenn wir unsere Zusammenarbeit beenden“, fasste der HGR-Manager das gestrige Gespräch mit Heino Kirchhoff zusammen und betonte ausdrücklich, dass es sich um eine gemeinsame Entscheidung gehandelt habe.
Das bestätigte auch Heino Kirchhoff. „Wir haben die Situation wie immer unaufgeregt und fair analysiert“, so Kirchhoff. Woche für Woche habe man zuletzt Dinge probiert und angestoßen, ohne dass sich der Erfolg eingestellt hätte. „Jetzt ist uns beiden nur noch dieser letzte Schritt eingefallen.“
„Es tut mir leid, dass ich nicht mehr helfen konnte.“
HeinoKirchhoff,
Ex-HGR-Trainer
Von einer „Demontage erster Güte“ sprach Heino Kirchhoff am Samstag direkt im Anschluss an die Partie gegen die „Veilchen“. Dabei begann die HGR schwungvoll und führte nach drei Minuten mit 3:0. „Sobald sich der Gegner aber auf uns eingestellt hat, reicht die Qualität einfach nicht mehr.“ Löcher in der Abwehr, Fehlpässe und -würfe am laufenden Band und kein echtes Aufbäumen gegen die Niederlage – die Gäste hatten nach zuletzt fünf Pleiten in Folge am Samstag leichtes Spiel.
Keine Frage, in der aktuellen Verfassung ist die HG Remscheid die schlechteste Mannschaft der Oberliga. Auch tabellarisch ist man nun fast am Tiefpunkt angelangt. Durch den Punktgewinn des TV Vorst und den dritten Sieg in Serie von Unitas Haan trennen die HGR nur noch fünf Tore vom letzten Platz.
Ralf Hesse ist dennoch weiterhin davon überzeugt, dass die Mannschaft den Klassenerhalt auf sportliche Weise schaffen kann. „Ich habe die Hoffnung, dass ein neuer Trainer die Spieler auf andere Art erreicht und ihre Köpfe wieder freibekommt.“
„In meinem Kopf geistern viele Namen herum.“
Ralf Hesse, HGR-Manager
Auch Heino Kirchhoff wünscht der HGR nur das Beste für die restlichen Spiele. „Ich hatte keinen Stress mit der Mannschaft – das sind alles nette Kerle. Die Zusammenarbeit mit Ralf Hesse hat auch super geklappt. Ich hege keinen Groll“, so Kirchhoff. „Es tut mir leid, dass ich nicht mehr helfen konnte.“
Namen möglicher Trainerkandidaten wollte Ralf Hesse gestern nicht nennen. „In meinem Kopf geistern viele Namen herum.“ Heino Kirchhoff will in Ruhe abwarten, ob sich noch mal ein Verein bei ihm meldet. „Die letzten Wochen sind auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen und haben viel Kraft gekostet.“
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