von: Peter Kuhlendahl

Derby: HGR siegt im Herzschlagfinale
Remscheider waren schon auf der Verliererstraße

Eher Kopfschütteln als unbändige Freude war bei den Spielern und Verantwortlichen der HG Remscheid am frühen Sonntagabend angesagt. Die HGR siegte zwar im Derby beim LTV Wuppertal mit 28:27 (15:14), wähnte sich aber schon als Verlierer.

„Ganz ehrlich. Ich hatte zwischendurch schon meine Zweifel“, meinte HGR-Spielertrainer Lukas Steinhoff. Damit dürfte er die 54. Minute gemeint haben, als David Adolphs das 26:23 für den LTV erzielte, und Luca Lewandowski zusätzlich eine Zeitstrafe kassierte.

In Unterzahl waren dann jedoch zwei Akteure für die Wende verantwortlich. Joscha Saalmann, der zwischenzeitlich komplett abgetaucht war, sorgte im Angriff für die Tore. Paul Leppak, der nach 50 Minuten Christopher Seher zwischen den Pfosten ablöste, vernagelte den Kasten. „Der Keeper war entscheidend“, erklärte so auch ein ziemlich frustrierter LTV-Trainer Jens Buss. Dagegen blieb Leppak, der in der vergangenen Woche wegen einer Magen- und Darmgrippe nicht trainieren konnte, bescheiden: „Wir haben Schwein gehabt.“ „Und in der entscheidenden Phase das nötige Herz gezeigt“, ergänzte André Niese, neben Saalmann treffsicherster Torschütze.

Den Krimi in der Sporthalle Heckinghausen hätten sich die Gäste allerdings ersparen können. Die Partie riss vor der Pause vom Spielerischen zwar keinen von den Sitzen, aber die HGR war über weite Strecken Chef im Ring. Allerdings versäumte sie es, ihre Führung deutlich auszubauen.

Dies hätte sich fast gerächt, da nach dem Wechsel in der Offensive nichts mehr funktionierte. Fehler an Fehler reihte sich in den Aufbau, die der LTV zu einfachen Treffern nutzte. Bis die HGR den Kopf doch noch aus der Schlinge zog.

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