SG Überruhr – HGR am 30.01.2016 | 14:30 (7:14)

Torübersicht: Niese (8), Lewandowski (7/2), Krajnik (6), Voß (4), Steinhoff (2), Elbracht, Jähnichen, Baier (je 1).
Aus www.rga.de

von: Peter Kuhlendahl

HG Remscheid zerlegt den Primus

Die mitgereisten Remscheider Fans auf der Tribüne trauten bereits während der Partie ihren Augen nicht und schüttelten immer wieder lachend mit den Köpfen. Denn was sich am Samstagabend in der „Aqua-Style-Arena“ im Essener Stadtteil Überruhr abspielte, ließ sich kaum in Worte fassen. „Wir haben den Spitzenreiter zerlegt“, fasste HGR-Co-Trainer Roland Halfmann den grandiosen 30:14 (14:7)-Kantersieg der HG Remscheid bei der SG Überruhr zusammen.

„Wir haben zwischenzeitlich gedacht, wir seien in einem falschen Film“, meinte Rückraumshooter André Niese, der von Beginn an wieder zu seiner alten Treffsicherheit fand. Dies war aber nur ein Mosaiksteinchen auf dem Weg zum Erfolg. „Wir haben uns endlich an die Absprachen gehalten“, lobte Spielertrainer Lukas Steinhoff.

Dazu zeigten die Remscheider in der Abwehr einen schier unbändigen Willen. Dem Gastgeber fiel gegen das Deckungsbollwerk kaum etwas ein. Und falls doch ein Ball Richtung Tor kam, wurde er zur Beute von HGR-Keeper Christopher Seher, der erneut ein starker Rückhalt war. Und da sich die Remscheider in der Offensive kaum Fehler erlaubten, blieb die stärkste Waffe der Gastgeber, der Tempogegenstoß, nahezu stumpf.

„Wir haben uns dennoch in der Halbzeitpause klar gemacht, dass die Partie jetzt bei Null wieder losgeht und wir uns trotz der deutlichen Führung mächtig reinhängen müssen“, erklärte Steinhoff. Und gleich zu Beginn der zweiten 30 Minuten wackelten die Remscheider kurz, als die Gastgeber sofort auf 9:14 verkürzten. Doch dann schlug die große Stunde von Jacek Krajnik, der fast ohne Pause – er kassierte eine Zeitstrafe – in Abwehr und Angriff ackerte. Mit zwei Treffern zog der Routinier dem Spitzenreiter endgültig den Zahn, der sich dann schnell seinem Schicksal ergab. „Habe ich wirklich fast durchgespielt? Nicht schlecht“, sagte Krajnik und holte sich den wohlverdienten Siegerkuss seiner Freundin ab. Steinhoff: „Jacek hat sich seine Kräfte für die wichtigen Spiele aufgespart.“

Also genau für den richtigen Zeitpunkt. Die Wochen der Wahrheit stünden bevor, hatte es noch unlängst geheißen. Aus denen gingen die Remscheider nun mit drei Siegen und einem Remis hervor. Im Kampf um den Aufstieg in die Oberliga haben sie damit ein großes Ausrufezeichen gesetzt.

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