von: Peter Kuhlendahl

HGR schießt nur die Wände sturmreif. In der Verbandsliga kassieren Handballer eine deutliche Pleite in Ratingen. Steinhoff zeigt sich stinksauer.

Die Wände hinter den Toren in der Halle am Europaring in der Innenstadt von Ratingen waren sturmreif geschossen. Fehlwürfe ohne Ende leistete sich die HG Remscheid am Samstagabend. Mit ein Grund dafür, dass am Ende eine ernüchternde 25:32 (15:16)-Pleite auf der Anzeigentafel aufleuchtete.

„Wenn man nur zehn Minuten Handball spielt, muss man sich nicht wundern“, lautete die treffende Einschätzung von HGR-Rückraumspieler André Niese. Derweil saß Spielertrainer Lukas Steinhoff noch Minuten nach dem Abpfiff gedankenverloren auf der Auswechselbank, steckte dann die Köpfe mit Jacek Krajnik zusammen und versuchte eine erste Analyse des Debakels beim TV Ratingen.

„Das war disziplinlos“, fand Steinhoff wenig später deutliche Worte. Damit meinte er, dass seine Schützlinge sich über weite Strecken nicht an die vorgegeben taktischen Anweisungen gehalten hatten. Als sie es zu Beginn der Partie taten, schienen sie auf einem guten und leichten Weg zu sein. Die Abwehr stand sicher, die Chancen wurden in der Offensive genutzt, und als Dominik Voss nach neun Minuten das zwischenzeitliche 7:2 erzielte, lehnten sich die mitgereisten HGR-Fans auf der Tribüne gemütlich zurück.

Doch knapp zehn Minuten später rieben sich nicht nur sie verwundert die Augen. Bei den Gästen lief gar nichts mehr zusammen, während die Ratinger immer stärker wurden und folgerichtig mit 11:10 in Führung gingen (19.). Diesen Vorsprung hätten bis zur Pause locker ausbauen können. Doch in der Endphase hatte HGR-Keeper Paul Leppak seine stärksten Szenen und hielt sein Team zumindest auf Schlagdistanz.

Die Remscheider ergaben sich ihrem Schicksal

Dies währte bis zur 39. Minute. Da konnte Luca Lewandowski noch einmal auf 19:20 verkürzen. Aber wer nun glaubte, dass sich das Blatt doch noch zum Guten wenden würde, musste wenige Minuten später endgültig sämtliche Hoffnungen begraben. Die Ratinger erzielten einen Treffer nach dem anderen. Die Remscheider ergaben sich fast kampflos ihrem Schicksal.

Ich bin sehr zufrieden. Meine Jungs haben heute den richtigen Willen gehabt“, erklärte Ratingens Trainer Ralf Trimborn, der damit – ob bewusst oder auch unbewusst – zudem einen weiteren Grund für die HGR-Pleite nannte.

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