TV Vorst – HGR am 11.04.2015 | 30:29 (16:18)

Torübersicht: Niese (11), Lewandowski (8/5), Funk (3), Seifert, Kachelmaier (je 2), Jähnichen, Baier, Voß (je 1)
Aus www.rga.de

von: Andreas Dach

HGR steht in Vorst im Walde

In der Oberliga verliert die HG Remscheid beim TV Vorst mit 29:30 (18:16)

Rettende Strohhalme sind ihnen im Laufe der Saison reichlich hingehalten worden. Zugepackt haben die Handballer der HG Remscheid in der Oberliga so gut wie nie. Konsequenz: Nach der 29:30 (18:16)-Niederlage beim TV Vorst muss die HGR die Liga mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlassen. „“Wir werden uns hinterfragen müssen, warum wir auch diesmal nicht nach dem Strohhalm gegriffen haben““, sagte Manager Ralf Hesse mit betrübter Miene. Und traf den Kern des unerfreulichen Abends.

Ja, warum eigentlich nicht, HG Remscheid? Mit 6:2 hatte sie geführt. Auch mit 10:6. „“Das““, sagte Mittelmann Jan Kachelmaier, der noch zu den besseren Akteuren gehörte, „“war eine überragende Viertelstunde von uns.““

Problem: Ein Handballspiel dauert 60 MInuten. Auch in Vorst, wo die Sportart eher körperbetont betrieben wird. Mit zunehmender Zeit verlor die HGR die Spielkontrolle, hatte ihre schwächste Phase gleich nach der Pause, als aus der 18:16-Führung in kürzester Zeit ein 18:20-Rückstand wurde. „“Uns fehlt einfach die Cleverness““, wählte André Niese einen Lösungsansatz.

Der Halbrechte war der auffälligste Spieler der HGR, hielt sein Team mit elf Treffern fast alleine im Spiel. Schade, dass er sich den riesigen Gesamteindruck 23 Sekunden vor Schluss mit einer Unbeherrschtheit selbst ein wenig kaputt machte. Er schubste einen Gegenspieler weg, sah Rot und dürfte in den letzten beiden Saisonspielen fehlen. „“Irgendwann können auch mir einmal die Gäule durchgehen““, gab der Linkshänder nach höchst intensivem Spielverlauf zu.

Dass er breite Schultern hat, ist bekannt. Dass die HGR unbewusst in dieser Partie aber fast alle Lasten auf Nieses Schultern gelegt hatte – das war dann selbst für ihn zuviel.

„“Bei uns hat die Balance nicht gestimmt““, fand Trainer Lukas Steinhoff. Das Fehlen von Joscha Saalmann auf Halblinks machte sich schmerzlich bemerkbar. Zumal Frederic Seifert die Position nur unter Schmerzen bekleiden konnte. „“Ich bin am Abend zuvor beim Training in Gummersbach auf die Hand gefallen““, erklärte er. Und zeigte auf sein dick geschwollenes Greiforgan. „“Timo Meier hat mir ein super Tape angelegt, damit ich überhaupt spielen konnte““, betonte Seifert.

So blieb schließlich nur Frust. Wie so oft in dieser Saison, wenn der Strohhalm so greifbar nahe gewesen ist und nicht zugepackt wurde. „“Hoffentlich ärgern wir uns nicht noch über diese Niederlage““, sagte Hesse.

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